
Freie Plätze:
23:55 Uhr
23:55 Uhr
Die anstehende Novellierung des Psychotherapie-Gesetzes bringt in der Gegenwart vieles in Bewegung. Sie wird begleitet von dem Desiderat gemeinsamer clusterspezifischer Forschung, ebenso wie der Aufgabe, Forschung an den öffentlichen und privaten Universitäten zu verankern. Hiermit eröffnen sich zahlreiche Fragen zur Forschungsrationalität, zum leitenden Menschen- und Wissenschaftsbild sowie erkenntnistheoretische Fragen.
In einer solchen Situation bietet die philosophische Phänomenologie bzw. die phänomenologische Psychopathologie ein umfassendes Theorie-Angebot, an das zahlreiche psychotherapeutische Verfahren aus dem humanistischen, tiefenpsychologischen sowie systemischen Cluster anknüpfen können. Ihr Ansatz mit ihrer Orientierung am subjektiven Erleben und den Grundstrukturen menschlicher Erfahrungen erweist sich als Kontrast und Ergänzung zu einer naturwissenschaftlich ausgerichteten Psychiatrie, Psychopathologie und Forschungsrationalität.
Im Workshop wird es darum gehen, welchen Beitrag die Phänomenologie sowie die phänomenologische Psychopathologie in dieser historischen Situation bieten kann: Wie psychische Erkrankungen auf der Grundlage einer phänomenologischen Anthropologie verstanden werden, wie eine gemeinsame metatheoretische Grundlage geschaffen und empirische Forschung darauf aufgebaut werden kann sowie welche Probleme einer naturwissenschaftlich ausgerichteten Forschungslogik sich aufzeigen lassen. Ziel ist es, eine Perspektive für ein gemeinsames Forschen auf einem verbindenden Fundament zu umreißen.